Projektarchiv des Forschungsvorhabens BiWaWehr

Zusammenfassung der Projojektumsetzung


Das Projekt-Archiv

Bildungsmodul-Entwicklung zum Umgang mit außergewöhnlichen wasserbezogenen Naturgefahren für die Feuerwehr

DAS: Bildungsmodul zum Umgang mit außergewöhnlichen wasserbezogenen Naturgefahren für Feuerwehr zur Klimaanpassung (BiWaWehr). Vor dem Hintergrund des Klimawandels wird erwartet, dass sowohl außergewöhnliche Flusshochwasser, wie beispielsweise das Elbehochwasser 2013, als auch Starkregenüberflutungen, wie am 28. Juli 2014 im Münsterland, häufiger auftreten.

Bei der Bewältigung solcher Ereignisse ist vorrangig die kommunale Ebene in der Handlungsverantwortung. Dabei sind für die praktische Umsetzung von Maßnahmen zur Gefahrenabwehr vorrangig die kommunalen Feuerwehren zuständig. Diese sind bisher jedoch nur in begrenztem Umfang über die reguläre Dienstausbildung im Umgang mit solchen Ereignissen und Einsatzlagen geschult und ausgebildet worden, sodass hier Handlungsdefizite, aber damit auch große Entwicklungs- und Verbesserungspotenziale bestehen.

Im Forschungsvorhaben BiWaWehr wurde ein Bildungsmodul entwickelt, das Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten ergänzend zu ihrer bestehenden Ausbildung im Umgang mit seltenen Starkregen- und Hochwasserereignissen schult. Darin werden die Führungsausbildung, die Truppausbildung sowie die Technische Ausbildung als Zielgruppen adressiert. Perspektivisch sollen die Inhalte des Bildungsmoduls in die permanente Ausbildung der Feuerwehren und Katastrophenschutzeinheiten integriert werden.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Förderprogramms „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“, Förderschwerpunkt 2 „Entwicklung von Bildungsmodulen zu Klimawandel und Klimaanpassung“ gefördert (Genauere Informationen können Sie hier entnehmen). Das Projekt wurde von Februar 2019 bis März 2021 von dem Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft, dem Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der Technischen Universität Kaiserslautern und der Feuerwehr Kaiserslautern als assoziierter Partner bearbeitet.

Projektinhalte

Die Entwicklung des Bildungsmoduls zum Umgang mit außergewöhnlichen wasserbezogenen Naturgefahren für die Feuerwehr (BiWaWehr) erfolgte anhand der nachfolgend beschriebenen Arbeitspakete, die im Wesentlichen aufeinander aufbauen.

Arbeitspaket 1: Bedarfsermittlung

Im Rahmen des Arbeitspakets 1 erfolgte eine Bedarfsermittlung, in der zunächst die Erfahrungen der Projektpartner bezüglich der Ausbildung bzw. des Umgangs der Feuerwehren im Umgang mit Hochwasser und Starkregenereignissen zusammengetragen wurden. Ferner wurden zur Bedarfsermittlung länderübergreifende Befragungen ausgewählter Feuerwehren zu Einsätzen bei Hochwasser- und Starkregenereignissen durchgeführt. Die Befragungen erfolgten standardisiert sowohl mit Online-Fragebögen als auch anhand von Interviews vor Ort. Aus der Expertise der Projektpartner und den Befragungsresultaten der Feuerwehren wurden Defizite im Umgang mit seltenen Hochwasser- und Starkregenereignissen abgeleitet und Schlussfolgerungen für die inhaltlichen Schwerpunkte des Bildungsmoduls abgeleitet.

Arbeitspaket 2: Inhaltliche Umsetzung

Auf Grundlage der Ergebnisse des Arbeitspakets 1 wurden die Inhalte des Bildungsmoduls konzipiert und ausgearbeitet. Als wesentliche Themenschwerpunkte waren u.a. der Klimawandel, das Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement, die Alarm- und Einsatzmaßnahmen sowie die Verbesserung der Kommunikation der Akteure vorgesehen.
Dabei wurden die Bildungsmodulinhalte bedarfsgerecht an die jeweiligen Zielgruppen (Führungsebene, Mannschaftsebene, Technische Ausbildung) angepasst. Neben der inhaltlichen Ausgestaltung des Moduls wurde ein didaktisches Lehrkonzept entwickelt. Durch den Einsatz aktivierender Lernformen und digitaler Medien sollten insbesondere die Möglichkeiten des Selbststudiums und eine gesteigerte Lernleistung der Teilnehmer gewährleistet werden.

Arbeitspaket 3: Praktische Umsetzung

Arbeitspaket 3 widmete sich der praktischen Umsetzung des Bildungsmodulentwurfs durch testweise Anwendungen ausgewählter Modulinhalte (Vor-Ort-Schulungen, Seminare, Gruppenarbeiten, etc.). Die Anwendung des Bildungsmoduls erfolgte auf verschiedenen administrativen Ebenen (Land, Kreis und Kommune) und richtete sich an unterschiedliche Zielgruppen (Führungs- und Mannschaftsebene). Im Anschluss an die Anwendung des Bildungsmoduls erfolgte eine Evaluierung durch die Teilnehmenden mittels standardisierter Fragebögen, bei der die inhaltliche und didaktische Konzeption des Bildungsmoduls bewertet werden sollte.

Arbeitspaket 4: Optimierung

Bei dem Arbeitspaket 4 wurden die Ergebnisse der Evaluierung genutzt, um das Bildungsmodul hinsichtlich seiner inhaltlichen und didaktischen Konzeption zielgruppenspezifisch zu schärfen und zu optimieren. Die Verbesserungsvorschläge der Teilnehmer wurden im Anschluss bedarfsgerecht in das Bildungsmodul eingearbeitet. Durch die Optimierung des Moduls sollte insbesondere sichergestellt werden, dass sich das Modul anwendungstauglich in die bisherige Ausbildung der Feuerwehren integrieren lässt.

Arbeitspaket 5: Übertragbarkeit

Im Arbeitspaket 5 wurden die verschiedenen Organisationsstrukturen der Feuerwehren und Katastrophenschutzeinheiten in den verschiedenen Bundesländern untersucht und analysiert, um darauf aufbauend eine bundesweite Anwendung des Bildungsmoduls zu ermöglichen. Für eine weitere Verstetigung sollte das Bildungsmodul als E-Learning-Komponente weiterentwickelt werden, die auch nach Projektende standortunabhängig anwendbar und nutzbar ist. In einem letzten, perspektivischen Schritt der Verstetigung wurde darauf hingewirkt, dass das Bildungsmodul in die Feuerwehr-Dienstvorschrift 2 aufgenommen wird, sodass von Seite der Bundesebene eine Handlungsempfehlung für die Anwendung auf Länderebene gegeben ist.

Projektteam

Logo Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft
Technische Universität Kaiserslautern – Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft, Prof. Dr. Robert Jüpner, Malte Zeddies, M. Sc.
SIWAWI Logo
Technische Universität Kaiserslautern – Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft, Prof. Dr.-Ing. Ulrich Dittmer, Dr.-Ing. Christian Scheid, Dipl.-Ing Christian Klippstein
Stadt Kaiserslautern
Referat Feuerwehr und Katastrophenschutz der Stadt Kaiserslautern, Dipl.-Ing Konrad Schmitt, Dipl.-Ing. Mike Kopp M. Eng.

Das Projektteam BiWaWehr bedankt sich bei den nachfolgenden Institutionen für ihre Unterstützung und die Kooperation im Zuge der Projektdurchführung:

Logo Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz
Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz
Logo Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz
Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz
Logo Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz
Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz
Logo Neuwied
Stadtverwaltung Neuwied, Amt für Feuer-, Hochwasser- und Katastrophenschutz
Ottostadt Magdeburg Logo
Landeshauptstadt Magdeburg, Amt für Brand- und Katastrophenschutz